Kleine Arkana Tarot Karten

Fünf der Stäbe – Reibung, Wettbewerb und Sparring

fünf der stäbe tarot bedeutung: fünf Figuren mit Stäben in lebhaftem Gerangel – Wettbewerb, Reibung, Übung.
Fünf der Stäbe (Kleine Arkana): konstruktiver Wettstreit, Teamdynamik und Lernkurve.

Nach der Vier der Stäbe – dem Meilenstein mit Rahmen und Anerkennung – bricht die Fünf der Stäbe die bequeme Ordnung auf. Die 5 ist im Tarot die Zahl der Prüfung: Sie stört, testet und bringt Bewegung. Im Element Feuer (Wille, Initiative, Führung) zeigt sich das als Wettbewerb, Reibung, Probehandeln. Die Karte fragt: Ist das schon Streit – oder noch wertvolles Sparring? Diese Tarot Symbolanalyse liest die Szene als Einladung, Energie zu kanalisieren, statt sie zu verzetteln.

Sternenbach-Analyse

Bildbeschau

Fünf Jugendliche/Personen ringen mit Stäben durcheinander. Keiner trägt Rüstung, keiner ist verletzt; die Haltungen sind lebhaft, die Stäbe kreuzen sich in verschiedenen Winkeln. Der Boden ist ungleich, der Himmel klar.

  • Fünf Figuren, fünf Stäbe: Vielfalt an Impulsen. Jeder will „sein“ Feuer setzen – es fehlt Ausrichtung.
  • Keine Klingen, kein Blut: Das ist Streit ohne Vernichtung – eher Training, Wettbewerb, Probe.
  • Gekreuzte Linien: Kräfte reiben sich; die Diagonalen erzeugen Dynamik statt Stabilität.
  • Bunter Kleidungsmix: Temperamente prallen aufeinander – Kreativität, Eitelkeit, Mut, Spieltrieb.
  • Unebener Boden: Rahmen unsicher. Ohne klares Spielfeld kippt Spielfreude schnell in Chaos.
  • Klarer Himmel: Die Lage ist sichtbar; die Unruhe kommt von innen, nicht durch äußere Katastrophe.

Das Bild hält fest: Konflikt ist (noch) Kulturtechnik – eine Rohform, die zur Koordination einlädt.

Kontextualisierung

Im Tarot de Marseille war die Fünf der Stäbe eine Pip-Karte; Pamela Colman Smith macht sie 1909 im Smith–Waite zum Geschehen: ein bewegtes Gruppenbild. In der Golden-Dawn-Linie (der das Deck folgt) stehen Stäbe = Feuer; die 5 durchbricht die feste 4 – im Thoth-Deck heißt die Karte bezeichnend „Strife“ (Zank/Anspannung). Historisch verschiebt sich damit der Fokus: weg vom bloßen „Mehr Feuer“ hin zu FriktionskompetenzWettbewerb und Teamdynamik als Prüfstein für Führung.

Schlüsselbegriffe

  • Reibung & Kreativität: Aus Gegensätzen entstehen Ideenfunken – sofern niemand „alles gewinnen“ will.
  • Wettbewerb & Fairness: Rangeln ja; Entwürdigen nein. Regeln halten die Hitze spielbar.
  • Ego & Team: Eigenwillen bündeln, damit Mission > Person bleibt.
  • Kanalisieren & Fokussieren: Energie braucht Spielfeld, Zeitfenster, Ziel – sonst verbrennt sie.

Praxis-Transfer

  1. Reflexionsfrage: Ist dein aktueller „Krach“ ein Ego-Duell – oder ringt ihr gemeinsam mit einem Problem? Welche eine Regel würde den Unterschied sofort spürbar machen?
  2. Alltagsaufgabe – „5×5-Scrimmage“ (25 Min.):
    • 5 Min. Ziel schärfen: Welches Problem lösen wir heute, nicht morgen?
    • 5 Min. Ideen freispielen: Jede*r 1 Vorschlag, ohne Diskussion.
    • 5 Min. Proto-Schritt: Wählt eine Idee, baut einen kleinsten Test.
    • 5 Min. Feedback: Fakten (Was hat funktioniert?) statt Befindlichkeiten.
    • 5 Min. Entscheidung: Nächste Aktion + Verantwortliche + Termin.

Zusammenfassung

Die Fünf der Stäbe ist die Prüfung des Feuers: Reibung ohne Vernichtung, Wettbewerb ohne Feindbild, Energie ohne Richtung – noch. Nach der geordneten Vier testet die Fünf, ob ihr Spielfeld und Regeln findet. In der Sternenbach-Analyse lautet die Essenz: Mach aus Rangeln Sparring. Gib der Hitze Ziel + Rahmen, und aus Chaos wird Kreativität, aus Egos Teamenergie.

Autor

  • Johannes von Sternenbach hat die „Sternenbach-Analyse“ entwickelt, mit der klassische Rider-Waite-Symbolik und praktische Alltagsimpulse verschmelzen. Mit seinem feinen Blick für Details, seiner fundierten Expertise und seinem Sinn für historische Hintergründe führt er durch jede Karte, zeigt zentrale Motivpaare auf und gibt praxisnahe Anregungen für den Alltag mit. Seine Beiträge bieten wertvolle Einblicke, um Tarot nachhaltig im täglichen Leben zu verankern.