Große Arkana Tarot Karten

Der Tod – Ende, Übergang und Neubeginn

der tod tarot bedeutung: gerüsteter Skelett-Reiter auf weißem Pferd mit schwarzer Fahne (weiße Rose); Sonne zwischen zwei Türmen – Transformation, Ende, Neubeginn.
Der Tod (Große Arkana, Karte XIII): Wandel, Loslassen und der Übergang in eine neue Lebensphase.

Die Karte „Der Tod“ trägt im Rider-Waite-Tarot die Zahl XIII. In vielen Kulturen gilt die 13 als Unglückszahl, meist wegen ihrer christlichen Prägung: Beim letzten Abendmahl saßen 13 Personen am Tisch, Jesus und die 12 Apostel – und einer verriet ihn. Doch jenseits dieses Kontextes ist die 13 eine Übergangszahl: Nach der Vollkommenheit der 12 beginnt mit ihr ein neuer Zyklus. Sie markiert das Ende einer Ordnung und den Anfang einer neuen. In diesem Sinn steht der Tod nicht für Vernichtung, sondern für Metamorphose, Befreiung und Erneuerung.

Symbolsprache: Ein Skelett in schwarzer Rüstung reitet auf einem weißen Pferd. Es trägt eine schwarze Fahne mit einer weißen Rose – Symbol von Reinheit und Neubeginn. Unter den Hufen liegen Gestalten: ein gefallener König, ein Priester, eine Frau, ein Kind. Am Horizont erhebt sich die Sonne zwischen zwei Türmen – Sinnbild des Aufgangs nach dem Untergang.

Sternenbach-Analyse – Der Tod Bedeutung im Tarot

Bildbeschau

Das Skelett symbolisiert Vergänglichkeit, doch seine schwarze Rüstung weist auch auf Unvermeidlichkeit und Würde hin. Das weiße Pferd, traditionell ein Symbol reiner Kraft, trägt es sicher voran – der Tod schreitet unaufhaltsam, aber nicht zerstörerisch. Die weiße Rose auf der Fahne verbindet Reinheit mit Erneuerung, sie ist ein Bild der Transformation. Dass König, Priester, Frau und Kind gleichermaßen fallen, zeigt: Der Tod unterscheidet nicht nach Stand oder Alter – er ist der große Gleichmacher. Doch im Hintergrund kündet die aufgehende Sonne: Aus dem Ende erwächst ein neuer Beginn.

Kontextualisierung

Im Tarot de Marseille heißt diese Karte schlicht „La Mort“ – oft ohne Titel, da das Wort tabuisiert war. Dort zeigt sie ein Skelett, das mit einer Sense über Köpfe und Glieder schreitet – ungeschönt, drastisch. Arthur Edward Waite und Pamela Colman Smith gaben der Karte im Rider-Waite eine versöhnlichere Symbolik: Der Tod ist zwar unausweichlich, doch die aufgehende Sonne und die weiße Rose betonen den Neubeginn. Im Thoth-Tarot Crowleys heißt die Karte ebenfalls „Death“, dort stark verbunden mit dem Skorpion-Zeichen und alchemistischen Wandlungsprozessen. Im historischen Tarot zeigt sich so der Wandel: vom Tabu zur Transformation, von der Angst zur Einweihung.

Schlüsselbegriffe

  • Ende & Neubeginn: Jede Form ist vergänglich – und macht Platz für Neues.
  • Übergang & Metamorphose: Der Tod ist Schwelle, nicht Abbruch.
  • Befreiung & Erneuerung: Was stirbt, befreit; was endet, eröffnet Raum für Neues.

Die Zahl 13 verstärkt dies: Sie bricht die Vollkommenheit der 12 auf und zwingt zum Schritt ins Unbekannte – und gerade darin liegt Wachstum.

Praxis-Transfer

  1. Reflexionsfrage: Welche Situation oder Bindung in deinem Leben hat ihre Zeit erfüllt – und würde durch Loslassen Platz für Neues schaffen?
  2. Alltagsaufgabe: Wähle bewusst einen Gegenstand, ein Ritual oder eine Gewohnheit, die dir nicht mehr dient – verabschiede dich davon und öffne Raum für etwas Neues.

Zusammenfassung

Der Tod im Rider-Waite-Tarot ist weniger eine Karte des Schreckens als eine der Befreiung. Seine Zahl 13 markiert den Übergang: Nach der Ordnung der 12 beginnt ein neuer Zyklus. Der Tod zeigt, dass jedes Ende der Beginn von etwas Neuem ist – und dass Loslassen die Voraussetzung für Erneuerung ist.

In der Heldenreise markiert er den Übergang in die Unterwelt: Der Held verlässt die vertraute Welt, tritt ins Dunkel, um Prüfungen zu bestehen. Erst durch diese Metamorphose wird Rückkehr und Erneuerung möglich.

Autor

  • Johannes von Sternenbach hat die „Sternenbach-Analyse“ entwickelt, mit der klassische Rider-Waite-Symbolik und praktische Alltagsimpulse verschmelzen. Mit seinem feinen Blick für Details, seiner fundierten Expertise und seinem Sinn für historische Hintergründe führt er durch jede Karte, zeigt zentrale Motivpaare auf und gibt praxisnahe Anregungen für den Alltag mit. Seine Beiträge bieten wertvolle Einblicke, um Tarot nachhaltig im täglichen Leben zu verankern.