Große Arkana Tarot Karten

Die Welt – Vollendung und Neubeginn

die welt tarot bedeutung: tanzende Figur im Lorbeerkranz, vier Evangelistensymbole in den Ecken – Vollendung, Ganzheit, Abschluss, Integration.
Die Welt (Große Arkana, Karte XXI): Vollendung, Harmonie und die Integration aller Teile zu einem Ganzen.

Die Karte „Die Welt“ trägt im Rider-Waite-Tarot die Zahl XXI. Nach dem Gericht (XX) – dem Ruf des Engels und der Wiedergeburt – tritt hier die endgültige Vollendung ein: Harmonie, Ganzheit, Integration. Die 21 ist eine Zahl der Vollendung (3 × 7, die heilige Dreizahl mit der magischen Sieben), doch zugleich auch ein Neubeginn: Nach Abschluss eines Zyklus folgt der nächste. Damit ist die Welt nicht Endpunkt, sondern Schwelle, das ist ein Übergang in eine neue Lebensphase.

Symbolsprache: Im Zentrum der Karte tanzt eine nackte Frau, in der Hand zwei Stäbe, Sinnbilder von Balance und schöpferischer Kraft. Sie ist von einem Lorbeerkranz umgeben – Zeichen des Sieges. In den vier Ecken sind die Symbole der Evangelisten dargestellt: Engel, Adler, Löwe und Stier – zugleich Sinnbilder der vier Elemente, Tierkreiszeichen und Kräfte der Weltordnung.

Sternenbach-Analyse – Die Wellt Bedeutung im Tarot

Bildbeschau

Die nackte Frau steht für Unschuld, Reinheit und Ganzheit, ähnlich wie beim Stern, doch hier in Bewegung: Sie tanzt im kosmischen Kreis. Ihre Haltung erinnert an das Lemniskaten-Symbol der Unendlichkeit: ein ewiges Fließen. Sie hat zwei Stäbe in ihren Händen, das betont Ausgleich und schöpferische Macht. Der Lorbeerkranz, geschlossen in sich, verweist auf Sieg und Erfüllung, aber auch auf den Kreislauf des Lebens.

Die vier Wesen in den Ecken – Engel, Adler, Löwe und Stier – begegneten uns bereits im Rad des Schicksals (X). Hier jedoch sind sie nicht Beobachter, sondern Teil des Ganzen: Die Welt ist vollständig integriert. Besonders der Löwe ruft die Karte der Kraft (VIII) in Erinnerung: Was einst gezähmt werden musste, ist nun in Harmonie gebändigt.

Kontextualisierung

Im Tarot de Marseille heißt diese Karte „Le Monde“ und zeigt bereits eine tanzende Figur in einem Kranz, flankiert von den vier Wesen. Im Rider-Waite erhält sie eine neue Dynamik: Die Figur wirkt weniger statisch, mehr lebendig und frei. Beim Thoth-Tarot Crowleys heißt die Karte „The Universe“ un ist dort noch stärker kosmisch aufgeladen, mit astrologischen und kabbalistischen Symbolen. Im historischen Tarot bleibt die Welt das Zielbild: die Integration aller Kräfte, die Rückkehr in die Ganzheit.

Schlüsselbegriffe

  • Vollendung & Integration: Alles kommt in Harmonie zusammen.
  • Sieg & Balance: Der Lorbeerkranz als Zeichen von Erfolg und Erfüllung.
  • Zyklus & Neubeginn: Die 21 markiert das Ende – und den Übergang in eine neue Runde.

Die Zahl 21 verbindet die 2 (Polarität), die 1 (Selbst, Wille) und die Summe 3 (Ganzheit, Schöpfung). Damit steht sie für die Integration aller Gegensätze in eine neue Einheit. Die Welt ist das „große Ziel“ und zugleich der Hinweis: Das Leben geht weiter, in einem neuen Kreis.

Die Heldenreise

In der Heldenreise ist die Welt die Rückkehr mit dem Elixier: Der Held hat die Unterwelt durchschritten, Prüfungen bestanden, Erkenntnis gewonnen. Nun kehrt er zurück und ist nicht mehr derselbe, sondern verwandelt. Er hat seine Ganzheit gefunden, und mit ihr die Fähigkeit, einen neuen Zyklus zu beginnen. Die Welt ist der Abschluss der Reise – und der Anfang der nächsten.

Praxis-Transfer

  1. Reflexionsfrage: Wo in deinem Leben spürst du gerade einen Zyklus, der sich vollendet – und wie kannst du diesen Abschluss bewusst feiern?
  2. Alltagsaufgabe: Zeichne einen Kreis und schreibe in ihn hinein, was du in diesem Lebensabschnitt erreicht oder gelernt hast. Notiere außerhalb des Kreises, was im nächsten Abschnitt für dich ansteht.

Zusammenfassung

Die Welt im Rider-Waite-Tarot ist die Karte der Vollendung, Ganzheit und Integration. Ihre Zahl 21 zeigt: Ein Zyklus ist abgeschlossen, ein neuer beginnt. Die nackte Frau im Lorbeerkranz tanzt im Rhythmus des Kosmos – frei, harmonisch, vollständig.

In der Heldenreise ist sie das Ziel: Der Held ist zurückgekehrt, verwandelt und gereift. Doch die Reise geht weiter und kehrt nach der Welt wieder zum Narren (0) zurück, in einen neuen Kreislauf.

Autor

  • Johannes von Sternenbach hat die „Sternenbach-Analyse“ entwickelt, mit der klassische Rider-Waite-Symbolik und praktische Alltagsimpulse verschmelzen. Mit seinem feinen Blick für Details, seiner fundierten Expertise und seinem Sinn für historische Hintergründe führt er durch jede Karte, zeigt zentrale Motivpaare auf und gibt praxisnahe Anregungen für den Alltag mit. Seine Beiträge bieten wertvolle Einblicke, um Tarot nachhaltig im täglichen Leben zu verankern.