Große Arkana Tarot Karten

Numerologie der Großen Arkana

Die Karten der Großen Arkana im Rider-Waite-Tarot sind nicht nur durch Bilder und Archetypen geprägt, sondern auch durch ihre Zahlen. Jede Zahl trägt eine eigene Schwingung, ein eigenes Prinzip. Diese numerologische Dimension verleiht den Karten zusätzliche Tiefe:

  • 0: Potential, das Unendliche.
  • 1–9: Die Grundkräfte des Lebens – von Anfang, Dualität, Wachstum bis zur Vollendung.
  • 10–21: Erweiterte Ebenen, die Grundzahlen in neuer Dimension.

So zeigt sich die Große Arkana auch als Reise der Zahlen – vom Nichts (0) bis zur kosmischen Ganzheit (21).


Die Zahlen im Tarot

0 – Der Narr

Die Null ist Potential, Leere, das Unendliche. Sie steht für Anfang ohne Form, für das Chaos vor der Schöpfung. Der Narr verkörpert diese Offenheit: alles ist möglich, nichts ist festgelegt.

I – Der Magier

Die Eins ist Ursprung und Wille. Sie symbolisiert den ersten Schritt, die bewusste Manifestation. Der Magier ist diese schöpferische Kraft – die Fähigkeit, zu handeln.

II – Die Hohepriesterin

Die Zwei ist Dualität, Spiegelung, Gegensätze. Sie zeigt das Spannungsfeld zwischen Licht und Dunkel, Bewusstsein und Unbewusstem. Die Hohepriesterin verkörpert das Geheimnis dieser Polarität.

III – Die Herrscherin

Die Drei ist Fülle, Wachstum, Fruchtbarkeit. Sie ist die Zahl der Schöpfung, der ersten wirklichen Vielheit. Die Herrscherin steht für diesen Reichtum und die Lebenskraft der Natur.

IV – Der Herrscher

Die Vier ist Ordnung, Stabilität, Struktur. Vier Elemente, vier Himmelsrichtungen, vier Jahreszeiten. Der Herrscher verkörpert diese feste Ordnung, die das Leben rahmt.

V – Der Hierophant

Die Fünf ist Unruhe, Prüfung, Mensch (Kopf und vier Glieder). Sie bringt Bewegung in die feste Ordnung der Vier. Als Schutz- und Prüfzahl fordert sie zur Lehre und Verantwortung auf.

VI – Die Liebenden

Die Sechs ist Harmonie, Entscheidung, Balance. Sie verbindet Gegensätze und bringt Verantwortung ins Spiel. Die Liebenden zeigen: Wachsen heißt, sich zu entscheiden.

VII – Der Wagen

Die Sieben ist eine magische Zahl, Verbindung von 3 (Himmel) und 4 (Erde). Sie steht für Prüfung, Aufbruch, Selbstbeherrschung. Der Wagen verkörpert den Beginn der Reise ins Abenteuer.

VIII – Die Kraft

Die Acht ist Balance, Unendlichkeit, innere Stärke. Sie steht für Ausgleich der Gegensätze, für Ruhe in der Bewegung. Die Kraft zeigt, dass wahre Stärke Sanftmut ist.

IX – Der Eremit

Die Neun ist Vollendung, Weisheit, Reife. Als höchste einstellige Zahl steht sie für Sammlung und Abschluss. Der Eremit verkörpert diese Innenschau und stille Weisheit.

X – Das Rad des Schicksals

Die Zehn ist ein Übergang: Abschluss und Neubeginn zugleich. Sie verbindet die 1 (Wille) und die 0 (Potential). Das Rad symbolisiert die ewigen Zyklen.

XI – Die Gerechtigkeit

Die Elf ist Spiegelzahl, doppelte Eins. Sie steht für Bewusstsein, karmisches Gesetz und Verantwortung. Die Gerechtigkeit bringt Maß und Ausgleich ins Spiel.

XII – Der Gehängte

Die Zwölf ist kosmische Ordnung – 12 Monate, 12 Tierkreiszeichen, 12 Apostel. Doch im Gehängten zeigt sie, dass Ordnung erst sichtbar wird, wenn wir die Perspektive ändern.

XIII – Der Tod

Die Dreizehn gilt als Unglückszahl, doch in Wahrheit markiert sie den Beginn eines neuen Zyklus. Nach der Vollendung der 12 beginnt mit der 13 die Metamorphose. Der Tod ist diese Transformation.

XIV – Die Mäßigkeit

Die Vierzehn ist Engelszahl – Verbindung von 1 (Wille) und 4 (Stabilität). Sie steht für Ausgleich und göttliche Harmonie. Die Mäßigkeit bringt Heilung nach dem Umbruch.

XV – Der Teufel

Die Fünfzehn vereint 1 (Wille) und 5 (Prüfung). Sie zeigt Macht, Dominanz, Versuchung. Der Teufel verkörpert diese Schattenkräfte, die sich nach innen wenden.

XVI – Der Turm

Die Sechzehn ist Zahl des göttlichen Eingriffs. Sie zeigt Vollkommenheit, die zerstört, was nicht echt ist. Der Turm bringt den schmerzhaften, aber befreienden Umbruch.

XVII – Der Stern

Die Siebzehn ist Engelszahl, Symbol für Schutz und spirituelles Erwachen. Sie verbindet 1 (Selbst) und 7 (Spiritualität). Der Stern ist diese Hoffnung und Erneuerung.

XVIII – Der Mond

Die Achtzehn ist die doppelte 9: Weisheit, aber im Mond verschleiert. Sie zeigt Illusion, Spiegelung, Täuschung. Der Mond ist die Prüfung der Nacht.

XIX – Die Sonne

Die Neunzehn verbindet 1 (Selbst) mit 9 (Weisheit). Sie ist Zahl der Offenbarung, Klarheit und Freude. Die Sonne bringt Licht nach der Dunkelheit.

XX – Das Gericht

Die Zwanzig ist die doppelte Zehn – zwei abgeschlossene Zyklen, die sich begegnen. Sie steht für Erwachen, Wiedergeburt und neue Dimension. Das Gericht ist der Ruf zur letzten Prüfung.

XXI – Die Welt

Die Einundzwanzig ist Vollendung (3 × 7). Sie markiert den Abschluss des Zyklus – und den Neubeginn. Die Welt ist Integration und Ganzheit, doch zugleich der Übergang zurück zum Narren (0).


Die Numerologie der Großen Arkana zeigt: Jede Zahl trägt ein Prinzip, das sich in der Bildsprache der Karte verkörpert. Die Reise von 0 bis 21 ist damit nicht nur eine Abfolge von Bildern, sondern auch eine Abfolge von Zahlenkräften – von Potential über Ordnung und Prüfung bis hin zur Vollendung.

Das Besondere: Mit der 21 – Welt endet die Reise nicht, sondern sie beginnt von Neuem. Der Narr (0) tritt wieder auf, ein neuer Zyklus hebt an. So ist die Große Arkana auch ein Spiegel des Lebens selbst: eine unendliche Spirale von Anfang, Wandel und Vollendung.

Autor

  • Johannes von Sternenbach hat die „Sternenbach-Analyse“ entwickelt, mit der klassische Rider-Waite-Symbolik und praktische Alltagsimpulse verschmelzen. Mit seinem feinen Blick für Details, seiner fundierten Expertise und seinem Sinn für historische Hintergründe führt er durch jede Karte, zeigt zentrale Motivpaare auf und gibt praxisnahe Anregungen für den Alltag mit. Seine Beiträge bieten wertvolle Einblicke, um Tarot nachhaltig im täglichen Leben zu verankern.